Simulationsbasiertes Lehren und Lernen in den beruflichen & akademischen Aus-, Fort- und Weiterbildungen des Gesundheitssektors

Simulationsbasiertes Lehren und Lernen in den beruflichen und akademischen Aus-, Fort- und Weiterbildungen des Gesundheitssektors

Referent:innen: Christina Möllmann & Corinna Rudolph, Simulations-Netzwerk Ausbildung und Training in den Gesundheitsfachberufen (SimNAT Gesundheitsfachberufe) e.V.  
Email: christina.moellmann@simnat-pflege.de

Die Entwicklung eines Skills Lab und das simulationsbasierte Lehren und Lernen (SBL) sind Themen, die populärer denn je in den beruflichen und akademischen Ausbildungen des Gesundheitssektors in Deutschland geworden sind. Die aktuellen Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem machen deutlich, wie bedeutsam der Auftrag der beruflichen Bildung ist, um die angehenden und das bereits ausgebildete Fachpersonal in Aus-, Fort- und Weiterbildungen adäquat auf die komplexen Tätigkeitsbereiche vorzubereiten (Borgetto, 2016; Riesner, 2017). Die Etablierung der simulationsbasierten Lehr-Lernmethode trägt maßgeblich zur Kompetenzentwicklung bei den Lernenden bei. Darüber hinaus fördert der methodische Ansatz die Patientensicherheit und trägt somit den Herausforderungen im Gesundheitssektor Rechnung. 

Das Simulations-Netzwerk Ausbildung und Training in den Gesundheitsfachberufen (SimNAT Gesundheitsfachberufe e.V.) versteht sich als Arbeitsgemeinschaft für den Austausch von Erfahrungen zum Thema Simulation im deutschsprachigen Raum und ermöglicht ein gemeinsames Lernen im Netzwerk. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden Standards und Kriterien für die Simulation in der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie für die weitere Qualifizierung der Lehrenden entwickelt. Einen Orientierungsrahmen zur Implementierung und Evaluation von simulationsbasiertem Lernen bietet Anwender*innen: „Die Leitlinie Simulation als Lehr-Lernmethode“ (2022).  Diese handlungsweisende Leitlinie, basierend auf den neuen Standards der International Nursing Association for Clinical Simulation and Learning (INACSL, 2021), fungiert als Grundlage für die Implementation und Ausgestaltung des SBL. Die darin aufgeführten Qualitätskriterien sind als Mindeststandards zu verstehen, die bei der Konzeption und Durchführung simulationsbasierten Lernens beachtet werden müssen. Ebenfalls eine Berücksichtigung findet der SESAM Ethik-Kodex (Park, Murphy & the Code of Ethics Workinggroup, 2018), der offeriert professionsübergreifende Werte, die im Rahmen einer simulationsbasierten Erfahrung (SBE) und dessen Implementation relevant sind. Die Förderung und Weiterentwicklung von Bildung und Forschung im Bereich des simulationsbasierten Lehrens und Lernens, sowie die Bündelungen vorhandener praktischer Erfahrungen von theoretischen, pädagogischen und evidenzbasierten Erkenntnissen tragen zur Professionalisierung der Simulationsaktivitäten in der Ausbildung, dem Studium sowie der Fort- und Weiterbildung bei.