Projekt „Anspruchsvolle Situationen“
Projekt „Anspruchsvolle Situationen“

Projekt „Anspruchsvolle Situationen“

Poster | Raum: Flure im 2. OG

Referent:innen: Jolanda Bürge, Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg

Als Fachangestellte Gesundheit sind täglich Herausforderungen zu bewältigen, die eine professionelle und ganzheitliche Arbeitsweise des gesamten Teams erfordern. Neben Fachwissen sind auch überfachliche Kompetenzen gefragt. In diesem Projekt wurden die vorgegebenen Handlungsleitenden Kenntnisse nach SLP (FaGe EFZ, 5.Semester), die 4-K-Kompetenzen, Soft-Skills, Lernortkooperation und der Kontakt zu den Angehörigen unterstützt.



Donnerstag, 26.09. | 14.00 - 15.30 Uhr | Posterbegehung: Praxisprojekte |

 

Projekt „Anspruchsvolle Situationen“ 

Referent:innen: Jolanda Bürge, Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg
Email: jolanda.buerge@bwzt.ch


Einleitung

Die Welt verändert sich. So hat auch die Berufsbildung die Chance sich weiterzuentwickeln. Die Wichtigkeit von Wissen und Lernen hat sich verändert. Damit auch die Anforderungen der heutigen Generation Z und die Kompetenzen, die Sie brauchen, um im Leben zurecht zu kommen. Das Konzept der 4-K (Kommunikation, Kollaboration, Kritisches Denken und Kreativität) ist ein möglicher Ansatz. Als Fachangestellte Gesundheit sind täglich Herausforderungen zu bewältigen, die eine professionelle und ganzheitliche Arbeitsweise des gesamten Teams erfordern. Neben Fachwissen sind auch überfachliche Kompetenzen gefragt. In diesem Projekt wurden die vorgegebenen Handlungsleitenden Kenntnisse nach SLP (FaGe EFZ, 5.Semester), die 4-K-Kompetenzen, Soft-Skills, Lernortkooperation und der Kontakt zu den Angehörigen unterstützt. Der Lernweg spielte dabei eine zentrale Rolle. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden objektiv bewertet und gleich gewichtet, genauso wie das Endprodukt. Dieses wurde im Rahmen eines Projektabends präsentiert und die Erfolge wurden zusätzlich gefeiert. Nach einem Semesterende entsteht ein sichtbares Produkt, das Anerkennung erhält.

Hintergrund und Motivation

Im Rahmen des Studiums zur Hauptberufsschullehrperson wurde in den vergangenen Jahren in den Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Methoden gearbeitet. Es wurden sehr konkrete, klare Arbeitsaufträge formuliert, welche auch klare Outputs beinhaltet haben. Doch der Fokus oder das Bewusstsein für Lerngelegenheiten, in denen die Lernenden bezüglich des Lernens selbst Entscheidungen treffen konnten, stand nicht im Zentrum. Zugleich ist für die Schreibende das Thema, wie ein Lernerfolg unterstützt oder sichtbar gemacht werden kann, besonders im Gesundheitsberuf, eine Herausforderung. Es kann nicht ein Modell erstellt werden wie zum Beispiel beim Zimmermann. Die Thematik der erweiterten 4-K Kompetenzen und der Erstellung einer Semesterplanung inkl. der Planung eines Endproduktes, motivierten die Schreibende dieses Pilotprojekt zu planen und durchzuführen.

Durch die parallele Tätigkeit im Akutspital, auf einer internistischen Medizinabteilung, kann von der Schreibenden die Realität in der Basis und die Motivation zum Lernen hautnah erleben. Die Praxisnähe und der tägliche Kontakt mit jungen Erwachsenen, in unterschiedlichen Kontexten, unterstützte die Überzeugung, dass mit diesem Projekt etwas sehr multidimensionales, aktuelles und zukunftsorientiertes entstanden ist.

Es können mit dem Projekt einen grossen Anteil der Leitthemen der „Lernwelten“ bearbeitet werden. Die Handlungskompetenzen welche die Lernenden in sozialen und ethischen Aspekten, den technologischen Aspekten, ökonomischen und politischen Aspekten, in ökologischen und kulturellen Aspekten brauchen, werden durch das Projekt mit der Stärkung der 4-K Kompetenzen möglich. Aufmerksam und motiviert, sich mit diesem Projekt bei den „Lernwelten“ zu bewerben, wurde die Schreibende durch eine Mentorin von der PHZH. Die Schreibende plant, das Projekt im Rahmen eines Posters auf den Lernwelten vorzustellen und ihre Erkenntnisse weiterzugeben.

Beschreibung des Projekts

  • Ausgangslage: In unserem Beruf gibt es täglich Herausforderungen, die eine professionelle, ganzheitliche Arbeitsweise von einem ganzen Team einfordern. Nebst Fachwissen sind auch überfachliche Kompetenzen gefragt.
  • Zielsetzung: Sie präsentieren Expertenwissen (15min), zu einem für Sie praxisrelevanten Thema (Fallsituation muss die Ausgangslage sein) und trainieren in der Bearbeitung überfachliche Kompetenzen wie Zielformulierung, das Schreiben eines Arbeitsjournals, Präsentationsfähigkeit, Sozialkompetenz und Selbstreflexion.
  • Auftrag: Aufgrund eines aktuellen Fallbeispiels verbinden Sie die Praxis mit der Theorie und erarbeiten einen professionellen Inhalt zum Thema. Die Bearbeitungsschritte werden wie folgt aufgeteilt: Planung und Entscheidung, Realisierung, Kontrolle (Peerfeedback), Auswertung, Anpassung, Präsentation. Es wird eine selbständige Arbeitsweise, eine persönliche Beurteilung des Arbeitsergebnisses und Arbeitsprozesses (Evaluation und Reflexion) erwartet. Ebenso wird der Lernprozess auf One-Note festgehalten und reflektiert.
  • Sozialform: 2er oder 3er Gruppen werden anhand der Themen der erlebten Fallbeispiele gebildet.
  • Themenfindung: Gemäss SLP werden von der LP mögliche Themen vorgegeben, die Entscheidung für die Themenwahl ist individuell, je nach Interesse.
  • Zeitrahmen: Fixe Termine, die in die individuelle Planung integriert werden sollten, werden bei der Auftragserteilung bekannt gegeben. Abgabe und Präsentation: Januar 2024 (siehe Blatt «Termine»). Gesamt 6 Monate.
  • Fixpunkte: Während des Arbeitsprozesses finden zwei Gespräche mit der Lehrperson von je 15min statt. Die Lehrperson führt ein Gesprächsprotokoll, welches zu unterzeichnen ist. Zugleich wird ein Peerfeedback durchgeführt und dokumentiert.
  • Hilfsmittel: Gesamte Literatur im Vorbereitungszimmer 101 in Lichtensteig, Hilfsmittel zu den einzelnen Arbeitsschritten werden von der LP gemäss Zeitplan zur Verfügung gestellt.
  • Beurteilungskriterien: Siehe Beurteilungsraster
  • Output: Präsentation der Produkte mit Power-Point (Niveau Anfänger), Storyboard oder Podcast (Niveau Fortgeschrittene), oder Filmpräsentation (Niveau Experte) Abgabe Dokumente Alle erforderlichen Dokumente werden fortlaufend auf «One-Note» aktualisiert und zeitgerecht abgegeben.
  • Vertiefung: Individuelle Wissensvertiefung und Sicherung der nicht selbst erarbeiteten HLK nach den Präsentationen inkl. formativer Lernzielkontrolle

Im folgenden Abschnitt werden die genutzten Theorien und Literaturen festgehalten, woraus Erkenntnisse für die entstandenen Arbeitsschritte des Projektauftrags entnommen wurden. Es wurden Recherchen gestartet.

Kritische Reflexion

Das Erleben, wie die Lernenden sich bemühten, mit all ihrem Wissen-Wollen und ihrem Können, beeindruckt die Schreibende. Dies hatte die Erwartungen übertroffen und belohnt den Mut, den es gebraucht hat, mit diesem Projekt zu starten. Zugleich ist aus der Kollaboration und dem kritischen Denken kombiniert mit Ideen der Lernenden, für die Schreibende viel neues Wissen entstanden.

Folgende Erkenntnisse, Ideen oder Verbesserungsmöglichkeiten wurden in der Evaluation erkannt:

  • Die Lernortkooperation wurde sehr unterstützt.
  • Die Motivation und Begeisterung der Lernenden war sehr hoch.
  • Die Handlungsleitende Kenntnisse, gemäss Schullehrplan wurden übertroffen.
  • Die Zusammenarbeit mit anderen Parallelklassen und auch anderen Lehrpersonenkönnte eine Bereicherung sein. Mehr Wissensressourcen könnten genutzt werden und auch im Lehrerteam die 4-K Kompetenzen gefördert werden.
  • Der Zeitpunkt der Durchführung sollte länger sein und gut mit der ABU-Lehrperson abgesprochen werden, da die Lernenden in dieser Zeit zugleich die Vertiefungsarbeit schreiben.
  • Das kritische Denken in den Peerfeedbacks und den persönlichen Reflexionen stellte eine Herausforderung dar. Diese beiden Elemente waren qualitativ schlecht und diese Kompetenzen müsste noch gezielter begleitet werden, bereits von Beginn der Ausbildung.
  • Die Endprodukte waren in der Qualität sehr unterschiedlich (hervorragend bis zu knapp genügend). Hier wäre eine Möglichkeit noch einmal ein Instrument einzubauen, nach der Präsentation im kleinen Rahmen (Notengabe) und der Präsentation am Projektabend.
  • Die Kreativität der Endprodukte war teilweise gut, diese hat aber noch Potential nach oben. Mehrheitlich war eine PowerPoint Präsentation die Grundlage der Produkte was etwas schade war.
  • Die Form des Projektabends könnte noch anders gestaltet werden. Projekt «anspruchsvolle Situationen»/Abstract Lernwelten/J. Bürge 4
  • Der Aufwand der Planung, der Durchführung und der Auswertung war für die Schreibenden sehr gross. Doch bei einer erneuten Durchführung, besteht das Grundelement des Projekts bereits und es wäre einiges effizienter dies durchzuführen.

Ausblick

Das Projekt wird dem Team der Gesundheitsabteilung des Berufs und Weiterbildungszentrum Toggenburg vorgestellt. Das Fazit gemeinsam besprochen und als Team das weitere Vorgehen entschieden. Es haben bereits zwei weitere Berufsschulen Interesse bekundet an den Unterlagen zu dem Projekt. Die Schreibende wird die Dokumente, unter Rücksprach mit der Schulleitung, weitergeben.

Literaturverzeichnis

  • Schmid-Leupi, R. (2013). Unterrichten an Berufsschulen, Berufskundlicher Unterricht. Bern: hep-verlag.
  • Städeli, C., & Caduff, C. (2019). Unterrichten ein Leitfaden für die Praxis, Kerngeschäft Unterrichten, Band1. Bern: heb .
  • Sterel, S., Pfiffner, M., & Caduff, C. (2018). Ausbilden nach 4K Ein Bildungsschritt in die Zukunft. Bern: hep.
Jolanda Bürge
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