Interprofessionelle Skills- und Simulationstrainings in der Geburtshilfe
Interprofessionelle Skills- und Simulationstrainings in der Geburtshilfe

Interprofessionelle Skills- und Simulationstrainings in der Geburtshilfe

Poster | Raum: Flure im 2. OG

Referent:innen: Barbara Kleinhans, Bianca Steinlechner-Pircher, Martina König-Bachmann, Eva Maria Jabinge & Christoph Zenzmaier, fhg – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH

Geburtshilfliche Notfälle in einem interprofessionellen Setting zu trainieren, zählt mittlerweile zu den Goldstandards guter Qualitätssicherung in der Geburtshilfe. Lernen miteinander - auf Augenhöhe - in der jeweiligen Profession führt zu vermehrter Sicherheit und besserem geburtshilflichen Outcomes.



Donnerstag, 26.09. | 14.00 - 15.30 Uhr | Posterbegehung: Praxisprojekte |

 

Interprofessionelle Skills- und Simulationstrainings in der Geburtshilfe

Steigerung des subjektiv wahrgenommenen Sicherheitsgefühls bei geburtshilflichen Notfällen

Referent:innen: Barbara Kleinhans, Bianca Steinlechner-Pircher, Martina König-Bachmann, Eva Maria Jabinger & Christoph Zenzmaier, fhg – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH
Email: barbara.kleinhans@fhg-tirol.ac.at


Einleitung

Geburtshilfliche Notfälle treten meist unvorhersehbar und plötzlich auf. Die extreme Seltenheit einiger Pathologien führt dazu, dass das betreuende Team meist nur auf begrenzte Erfahrungen zurückgreifen kann. Ein positives Outcome hängt jedoch im hohem Maß von der Kompetenz und der interprofessionellen Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen ab [2]. Analysen geburtshilflicher Schadensfälle zeigen, dass Fehler häufig auf unklare Rollen- und Verantwortlichkeitsverteilung und mangelhafte Kommunikation zurückzuführen sind [1]. Geburtshilfliche Simulationstrainings ermöglichen eine gemeinsame Analyse, selbstreflexives Lernen, sowie wiederholtes Training seltener Ereignisse ohne Gefährdung der Patientin. Neben der realitätsnahen Durchführung von Handlungsalgorithmen und Skills, liegt der Hauptfokus in der interprofessionellen Kommunikation und dem Training gemäß CRM-Leitsätzen.

Hintergrund und Zielsetzung

Um mehr Sicherheit und Routine im Erkennen und im Umgang mit kritischen Ereignissen oder Notfällen in der Geburtshilfe zu erlangen, wurden am Interprofessionellen Trainings- und Simulationszentrum der Tirol Kliniken Skills- und Simulationstrainings zu geburtshilflichen Notfällen für interprofessionelle Teams aus dem Kreißsaal etabliert. Die Komplexität eines geburtshilflichen Notfalls spiegelt sich in der Anzahl der Beteiligten wider. So sind bei den interaktiven Geburtssimulationen immer mehrere Berufsgruppen anwesend (meist 5-7 Personen; Hebammen und Geburtshelfer*innen).

Methoden

Im Rahmen einer Begleitforschung zu den durchgeführten Trainings, wurde die subjektive Einschätzung des Sicherheitsgefühls bei Notfällen und die Zunahme und Vertiefung von Kompetenzen der Teilnehmer*innen mittels eines explorativen Fragebogens evaluiert. Die Schwerpunkte des konstruierten Fragebogens liegen auf der Erfahrung mit und Nachbesprechung von kritischen Ereignissen, dem Erkennen kritischer Ereignisse, interprofessioneller Zusammenarbeit und der Anwendung von Meldesystemen. Zwischen 2019 und 2023 wurden insgesamt 72 Teilnehmer*innen (42 Geburtshelfer*innen, 30 Hebammen) direkt vor und nach dem Training im Paper-Pencil-Verfahren befragt (Rücklaufquote 100%). Diese wurden deskriptiv ausgewertet, um erste Ergebnisse zu erhalten.

Ergebnisse

85% der Teilnehmer*innen gaben an, dass in ihrer beruflichen Tätigkeit innerhalb der letzten 12 Monate kritische Ereignisse in der Geburtshilfe aufgetreten sind. 55% fühlten sich in ihrer Berufsausbildung sehr bzw. eher gut für den Umgang in Situationen mit kritischen Ereignissen vorbereitet. 68% der Teilnehmer*innen (insbesondere Hebammen mit 83% gegenüber 57% der Geburtshelfer*innen) schätzten vor dem Training ihre Sicherheit im Erkennen kritischer Ereignisse mit sehr / eher sicher, während sich 43% (17% der Hebammen bzw. 62% der Geburtshelfer*innen) in der Durchführung der Abläufe bei Auftreten eines kritischen Ereignisses in der Geburtshilfe als eher / sehr unsicher einschätzten. ein Nach dem Training schätzen die Teilnehmer*innen ihre Sicherheit im Erkennen (93% sehr / eher sicher) und Handling (88% sehr / eher sicher) kritischer Ereignisse signifikant höher ein. 66% der Teilnehmer*innen gaben an, durch das Debriefing wesentliche Erkenntnisse für den Umgang mit kritischen Ereignissen gewonnen zu haben.

Diskussion und Ausblick

Durch die reflexive Analyse der Simulationen im Training verbessert sich der Umgang mit Handlungsabläufen, die Kommunikation und das Sicherheitsgefühl bei geburtshilflichen Notfällen.

Literatur

  • [1] Kainer F, Scholz C, Mann C. Simulation in der Geburtshilfe aus Simulation in der Medizin, Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, 2013: 282f
  • [2] Paterson-Brown S. Saving Lives Improving Mothers Care report 2014 full. MBRRACE-UK haemorrhage chapter writing group. Prevention and treatment of haemorrhage 204;1-120 Hier folgt der entsprechende Textabschnitt. Bitte fügen Sie hier Ihren Text ein.
Barbara Kleinhans, Bianca Steinlechner-Pircher, Prof. Martina König-Bachmann, Eva Maria Jabinge & Dr. Christoph Zenzmaier
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