Von der Gesundheitskompetenz zur gesundheitsbezogenen Klimakompetenz
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Von der Gesundheitskompetenz zur gesundheitsbezogenen Klimakompetenz

Vortrag | Raum: Mehrzwecksaal (2. OG)

Referent:innen: Prof. Dr. Erwin Gollner, Carmen Steinhöfler, Nina Wallner, Lisa Schöndorfer & Prof. Florian Schnabel, Fachhochschule Burgenland 

Der vorliegende Beitrag hebt die Bedeutung der Integration gesundheitsbezogener Klimakompetenz in die Ausbildungscurricula der Gesundheitsberufe der Fachhochschule Burgenland hervor. Er skizziert, wie durch interdisziplinäre Ansätze und praktische Anwendungen Studierende befähigt werden, die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit zu verstehen und proaktiv zu adressieren, um auf die klimabedingten Herausforderungen im berufsbezogenenTätigkeitsfeld effektiv reagieren zu können.



Donnerstag, 26.09. | 11.15 - 12.45 Uhr | Vorträge 2: Besondere Herausforderungen |

 

Von der Gesundheitskompetenz zur gesundheitsbezogenen Klimakompetenz

Referent:innen: Prof. Dr. Erwin Gollner, Carmen Steinhöfler, Nina Wallner, Lisa Schöndorfer & Prof. Florian Schnabel, Fachhochschule Burgenland 
Email: carmen.steinhoefler@fh-burgenland.at


Einleitung

In einer Welt, in der der Klimawandel zu einer der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit geworden ist, müssen wir die Art und Weise, wie wir über Gesundheit und Wohlbefinden denken, neu bewerten und anpassen. Die traditionelle Gesundheitskompetenz, die das Verständnis, die Bewertung und Anwendung gesundheitsrelevanter Informationen umfasst, muss in Anbetracht der komplexen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Gesundheit überdacht werden. Es ist unerlässlich, dass wir die Konzeption von Gesundheitskompetenz erweitern, um die zunehmend offensichtlichen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit miteinzubeziehen. Dies führt uns zu dem Konzept der gesundheitsbezogenen Klimakompetenz. Sie umfasst die Fähigkeit, die Verbindungen zwischen Klima und Gesundheit zu erkennen, relevante wissenschaftliche Informationen zu identifizieren, zu verstehen, kritisch zu bewerten, zu kommunizieren und in den jeweiligen Gesundheitsberufen umzusetzen. Darüber hinaus beinhaltet sie die Kompetenz, informierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, die sowohl die Gesundheit fördern als auch zum Klimaschutz beitragen und den Umgang mit klimabedingten Gesundheitsauswirkungen ermöglichen (Brugger & Horvath, 2023). Das Department Gesundheit der Fachhochschule Burgenland hat erkannt, dass die Integration von gesundheitsbezogener Klimakompetenz in die Ausbildung ihrer Studierenden eine zukünftige strategische Priorität darstellt. Dieser Abstract skizziert einen innovativen Ansatz, der darauf abzielt, Studierende verschiedener Gesundheitsberufe an der Fachhochschule Burgenland mit essentiellen Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, um den Herausforderungen des Klimawandels im Gesundheitsbereich für sich selbst und für die Patient*innen effektiv begegnen zu können.

Hintergrund und Motivation

Ein Vielzahl wissenschaftlicher Studien, darunter der APCC Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel für Österreich (2018), verdeutlichen die vielschichtigen und erheblichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Das Gesundheitssystem verfügt über erheblichen Handlungsspielraum, um sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten und angemessen zu reagieren. Eineentscheidende Komponente zur Sicherung der Reaktionsfähigkeit und Resilienz im Kontext der Klimakrise besteht in der umfassenden gesundheitsbezogenen Klimakompetenz der Gesundheitsberufe und Akteur*innen im Gesundheitswesen in Österreich (Whitmee et al., 2015). Gesundheitsbezogene Klimakompetenz meint die Fähigkeiten, die grundlegenden Prinzipien des globalen Klimasystems zu verstehen und den Einfluss des eigenen Verhaltens auf das Klima sowie den Einfluss des Klimas auf die eigene Gesundheit und die der Patient*innen zu erkennen und im Alltag anzuwenden.

Bereits im Jahr 2021 rief eine Gruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle Bildungsakteur*innen im Gesundheitswesen dazu auf, klimarelevante Inhalte verpflichtend in Lehr- & Ausbildungsplänen zu integrieren. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ein Ergebnisbericht zur Klimakompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe erstellt, welcher die Verankerung des Themas Klimakompetenz unter anderem in bestehenden Weiterbildungsangeboten thematisiert. Das Department Gesundheit der Fachhochschule Burgenland hat sich dessen angenommen und in den Curricula seiner acht Gesundheitsstudiengängen die Themen “Nachhaltigkeit” und “gesundheitsbezogene Klimakompetenz” verankert. Dabei stützt es sich auf das Konzept Planetary Health und sieht sich in der Verantwortung, Absolvent*innen auf gegenwärtige und künftige Herausforderungen im Zusammenhang mit der Klima- und Nachhaltigkeitskrise vorzubereiten und damit zum transformativen Wandel im Sinne der nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Beschreibung des Projektes

Das Projekt beinhaltet die Entwicklung eines integrativen Lehrkonzeptes, das speziell darauf ausgerichtet ist, die gesundheitsbezogene Klimakompetenz bei Studierenden des Departments Gesundheit der Fachhochschule Burgenland zu schärfen. Durch eine interdisziplinäre Herangehensweise werden Studierende dazu befähigt, die Komplexität und Interdependenz der Themen Klimawandel und Gesundheit zu erkennen und in ihren zukünftigen beruflichen Rollen proaktiv anzuwenden. Der didaktische Ansatz beruht auf einem Mix aus theoretischen Grundlagen, interdisziplinären praktischen Anwendungen und projektbasiertem Lernen, um eine umfassende und angewandte gesundheitsbezogene Klimakompetenz zu fördern.

Vor diesem Hintergrund umfasst der didaktische Ansatz des Departments Gesundheit mehrere Schlüsselelemente. Zunächst wird die curriculare Struktur adaptiert, um Lehrinhalte zu integrieren, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und das Gesundheitssystem thematisieren. Dies beinhaltet die Einführung neuer Lehrveranstaltungen sowie die Anpassung bestehender Module um klimabezogene Gesundheitsthemen.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Studierenden werden ermutigt, über die Grenzen ihrer Fachdisziplinen hinauszudenken und in studiengangsübergreifenden Lehrveranstaltungen Wissen zu Zusammenhängen zwischen Umweltveränderungen und gesundheitlichen Auswirkungen zu diskutieren und kommunizieren. Durch diese interdisziplinäre Perspektive sollen Studierende ein ganzheitliches Verständnis der komplexen Interaktionen zwischen Klimawandel und Gesundheit aus Blickwinkel verschiedener Fachbereiche im Gesundheitswesen entwickeln.

Die dritte Säule des integrierten Ansatzes stellt das Sammeln praktischer Erfahrungen dar. Studierende werden in realen Projekten und Forschungsvorhaben eingebunden, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit beschäftigen. Diese praktische Anwendung des erlernten Wissens soll die Studierenden befähigen, innovative Lösungen für klimabezogene Gesundheitsprobleme zu entwickeln.

Kritische Reflexion

Es zeigt, dass komplexe globale Herausforderungen wie der Klimawandel und seine gesundheitlichen Auswirkungen einen integrativen Ansatz in der Hochschullehre erfordern, der Wissen und Kompetenzen aus verschiedenen Disziplinen vereint. Die Implementierung von studiengangsübergreifenden Lehrveranstaltungen fördert nicht nur ein umfassenderes Verständnis dieser Thematik, sondern bereitet die Studierenden auch darauf vor, in einem zunehmend vernetzten und interdisziplinären Berufsfeld zu agieren. Dennoch ist es unerlässlich, curriculare Anpassungen kontinuierlich zu evaluieren, um sicherzustellen, dass Studierende nicht nur über das notwendige Wissen verfügen, sondern auch in der Lage sind, dieses Wissen in konkrete, adaptive Handlungsstrategien umzusetzen.

Ausblick

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von Lehrinhalten zu Stärkung gesundheitsbezogener Klimakompetenz in die Studiengänge des Departments Gesundheit ein entscheidender Schritt ist, um die nächste Generation von Professionen im Gesundheitswesen auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Durch diesen Ansatz erweitern Studierende nicht nur ihr Fachwissen, sondern erwerben auch die notwendigen Kompetenzen, um einen aktiven Beitrag zur Stärkung der Resilienz des Gesundheitssektors gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu leisten.

Literatur

  • APCC (2018). Österreichischer Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel (ASR18). (Austrian Panel on Climate Change (APCC)). Wien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
  • Whitmee, S., Haines, A., Beyrer, C., Boltz, F., Capon, A.G., de Souza Dias, B.F., Ezeh, A., Frumkin, H., Gong, P., Head, P., Horton, R., Mace, G.M., Marten, R., Myers, S.S., Nishtar, S., Osofsky, S.A., Pattanayak, S.K., Pongsiri, M.J., Romanelli, C., Soucat, A., Vega, J., Yach, D. (2015). Safeguarding human health in the Anthropocene epoch: report of The Rockefeller Foundation-Lancet Commission on planetary health. Lancet. 386(10007), 1973-2028. DOI: 10.1016/S0140-6736(15)60901-1.
  • Brugger, K., Horváth, I. (2023). Klimakompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe: Ergebnisbericht. (Gesundheit Österreich). Wien. Verfügbar unter: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2775/1/Klimakompetenz_von%20Angeh%C3%B6rigen%20der%20GB_bf.pdf [08.02.2024].
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