Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen
Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen
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Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen
Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen

Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen

Workshop | Raum: SR113

Referent:innen: Beate Lüdke, Franciska Grauer & Stefanie Imre, Quensi

Im Workshop wird ein standardisierter Tagesbeurteilungsbogen für den Einsatz in der fachpraktischen Ausbildung von Pflegefachpersonen in Deutschland vorgestellt. In Gruppenarbeit erleben Sie, wie Pflegefachpersonen ohne berufspädagogische Zusatzqualifikation zu einer abschließenden Gesamtbeurteilung beitragen können.



Freitag, 27.09. | 13.30-15.00 Uhr | Workshop 2: Leistungsbeurteilung |


Workshop: Anmeldepflichtig! Bitte melden Sie sich für diesen Workshop an, um einen Platz zu reservieren (kostenfrei, jederzeit änderbar)

 

Einer für alle, alle für einen – Auszubildende in Zeiten des Fachkräftemangels realitätsnah beurteilen

Referent:innen: Beate Lüdke, Franciska Grauer & Stefanie Imre, Quensi
Email: b.luedke@quensi.de


Einleitung

Frei nach dem nigerianischen Sprichwort „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Und um Auszubildende auszubilden braucht es ein ganzes Team.
Seit der Gesetzesnovelle des deutschen Pflegeberufegesetzes (PflBG) von 2020 ist in der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PflAPrV), Paragraph 4, die mindestens zehnprozentige strukturierte Praxisanleitung festgelegt. Da die zehn Prozent durch berufspädagogisch qualifizierte Praxisanleitende gefordert werden, ist ein Trend zu beobachten, dass sich die Pflegefachkräfte in den Teams zunehmend aus der Anleitung und Ausbildung von Auszubildenden zurückziehen. Dennoch bleiben alle Pflegefachkräfte für die Auszubildenden der nächsten Generation verantwortlich.
Wir wollen in diesem Workshop Impulse setzen, wie es möglich ist jede und jeden aus dem Team mit einzubinden, die Auszubildenden anzuleiten und insbesondere aktiv in den Beurteilungsprozess zu integrieren (vgl. Denzel, S. 27, 34, 84). Die wertvollen Informationen über die Performanz der Auszubildenden, die die Pflegefachpersonen während des Zusammenarbeitens wahrnehmen gehen oft nicht mit in die Beurteilungen ein (Quernheim, S. 115 ff.). Diese wollen wir einfach und strukturiert nutzbar machen, sowie sie in eine abschließende Beurteilung miteinfließen lassen.

Beschreibung des Projekts

Was ist die Intention?
Im Alltag der praktischen Pflegeausbildung sind Praxisanleitende nicht fortlaufend mit den Auszubildenden im Dienst. Aufgrund des Fachkräftemangels gibt es häufig ungeplante Änderungen im Dienstplan. Praxisanleitende müssen daher die Einschätzung ihrer Pflegefachkollegen und -kolleginnen dafür kriteriengestützt miteinbeziehen (Bärnreuther et al., S.117).
Um den Auszubildenden gerecht zu werden, ein umfassenderes Bild von ihnen zu kreieren, und realitätsnahe Einschätzungen zu etablieren (vgl. Berner, S. 253-256), ist ein Tagesbeurteilungsbogen entwickelt worden, der in die in die Gesamtbeurteilung überführt werden kann. Der Fokus liegt dabei darauf, Pflegefachpersonen mit ihrer Alltags-Expertise einzubinden, Praxisanleitende zu unterstützen und Auszubildende adäquat zu bewerten.
Aufgrund herrschender Inkongruenzen zwischen vorhergehenden Beurteilungen und Zwischenprüfungen, waren wir veranlasst die Unstimmigkeiten zu ergründen. Bei der Analyse vorhandener Tagesbeurteilungen ist aufgefallen, dass diese unzureichend benutzt, fehlerhaft und uneindeutig ausgefüllt waren. Somit konnten die Praxisanleitenden, bei geringer Anzahl gemeinsamer Dienste mit den Auszubildenden, die fehlenden Eindrücke ihrer Kolleg*innen nicht für die Einsatzbeurteilung verwenden. Es resultierte eine ungenaue/unvollständige Gesamtbeurteilung der Performanz der Auszubildenden.

Wie sind wir zu diesem Bogen gekommen?
Die Tagesbeurteilungsbögen entwickelten sich aus der o.g. Analyse. Sie geben Hinweise auf Anleitungsthemen und Beobachtungsaspekte für Pflegefachpersonen ohne pädagogisch-didaktischen Hintergrund. Deshalb sollen sie einen schnellen Überblick garantieren, klar verständlich sein, wenig Interpretationsspielraum lassen, einfach in der Handhabung sein und tatsächlich genutzt werden. Darüber hinaus muss die eindeutige Übertragbarkeit der Tätigkeiten und Aufgaben des Tages in die Kompetenzbereiche I-V (Anlage 1-5, PflAPrV) ermöglicht werden. Dieser Aufgabe haben wir uns gestellt und einen Bogen konzipiert, der diesen Anforderungen entspricht.
Aufgrund unserer beruflichen Tätigkeit (Praxisanleiter*innen, Ausbilder*innen für Praxisanleiter*innen, Praxiskoordinator*innen) und den damit verbundenen Erfahrungen mit Einsatzbeurteilungen, Tagesbeurteilungen, sowie (Zwischen-)Prüfungen zeichnet sich ein hoher Handlungsbedarf ab. Ziel ist es mit diesem standardisierten Bogen eine höhere Ausbildungsqualität zu gewährleisten.

Workshopablauf

  • Warum braucht es zwingend standardisierte Tagesbeurteilungen?
    • Podcast: „Im Dienstzimmer“
    • Aktuelle Tagesbeurteilungen (Beispiele)
  • Sortieraufgabe mit anschließendem Diskurs zu den Freiheitsgraden im Arbeiten mit Auszubildenden, sowie dem Begriff der Selbstständigkeit (vgl. Benner, Dreyfuß und PflBG, Löwenstein)
  • Vorstellung des Tagesbeurteilungsbogens, der Kategorien (vgl. PflBG, PflAPrV, Berner Bildungszentrum Pflege) und Transfer in die Gesamtbeurteilung (vgl. Deutsch & Rettig)
  • Übung (Gruppenarbeit): Bewertung aus vorhandenen Tagesbeurteilungen und Filmausschnitten kreieren
  • Austausch und Diskussion

Ziel des Workshops

  • Ziel ist es einen standardisierten Tagesbeurteilungsbogen als Best Practice Tool vorzustellen.
  • Teilnehmende beschreiben den Inhalt und Aufbau des Tagesbeurteilungsbogens.
  • Teilnehmende legen die Relevanz von Tagesbeurteilungen, die Einbindung von pflegefachlichen Kollegen und Kolleginnen für die praktische Ausbildung dar.
  • Teilnehmende wenden den Tagesbeurteilungsbogen an und transferieren Informationen in eine Gesamtbeurteilung.

Literatur

  • Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe (PflAPrV), (2020).
  • Bärnreuther, L., Fischer, K., Thinius, B., & Winter, C. (2022). Pflegias - Generalistische Pflegeausbildung: Zu allen Bänden - Praxisanleitung in der neuen Pflegeausbildung: Fachliteratur.
  • Benner, P. (2017). Stufen zur Pflegekompetenz: From Novice to Expert (3. Aufl.). Hogrefe AG. Berner Bildungszentrum Pflege (Hrsg.). Offermann, C., Moser, I. & Ludwig, I. (2020). Reflexionsprozesse anstossen und begleiten: Schriftenreihe Praxiswissen.
  • Denzel, S. (2019). Praxisanleiter: Pflegen, ausbilden, begleiten (S. Denzel, Hrsg.; 4. Aufl.). Thieme. S. 27, 34, 84, 142-49. Deutsch, S., & Rettig, C. (2021). Pflegias - Generalistische Pflegeausbildung - Zu allen Bänden: Ausbildungsbegleitheft - Nachweisheft für die praktische Pflegeausbildung.
  • Dreyfus, H. L. & Dreyfus, S. E. (1980) “A Five-Stage Model of the Mental Activities Involved in Directed Skill Acquisition”, ORC-80-2, Operations Research Center, University of California, Berkeley.
  • Gesetz über die Pflegeberufe - Pflegeberufegesetz (PflBG), (2020).
  • Kompetenzen, P. (o. J.). Kompetenzliste - Liste möglicher Kompetenzen und was darunter zu verstehen ist. Dji.de. Abgerufen 20. März 2024, von https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/5_kompetenznachweis/KB_Kompetenzliste_281206.pdf
  • List, K.-H. (2009). Das zeitgemäße Arbeitszeugnis: Ein Handbuch für Zeugnisaussteller. Bildung und Wissen.
  • Löwenstein, M. (2023). Wege in die generalistische Pflegeausbildung: Gestalten, entwickeln, vorangehen (1. Aufl.). Springer.
  • Quernheim, G. (2021). Spielend Anleiten Und Beraten: Praktische Pflegeausbildung Kompetent Gestalten (6. Aufl.). Fischer Gustav Verlag. S. 115 ff.
  • Schmid, C. in Berner, H. (2018). Didaktisch handeln und denken mit Fokus auf angeleitetes und eigenständiges Lernen. (S. 253-256).
Beate Lüdke, Franciska Grauer & Stefanie Imre
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