Letzte Hilfe Workshop
Letzte Hilfe Workshop

Letzte Hilfe Workshop

Workshop | Raum: SR101

Referent:innen: Christine Krause, Würdezentrum, Frankfurt am Main

Das Lebensende und Sterben unserer Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, gibt es einen Kurzkurs zur „Letzten Hilfe“. In diesen Kursen lernen interessierte Menschen, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.



Donnerstag, 26.09. | 16.00 - 17.30 Uhr | Workshop 2: Letzte Hilfe |


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Letzte Hilfe Workshop

Referent:innen: Christine Krause, Würdezentrum, Frankfurt am Main
Email: christine.krause@wuerdezentrum.de


Das Lebensende und Sterben unserer Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, gibt es einen Kurzkurs zur „Letzten Hilfe“. In diesen Kursen lernen interessierte Menschen, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.

Kleines 1×1 der Sterbebegleitung

Wir vermitteln Basiswissen und Orientierungen und einfache Handgriffe. Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich. Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

Erste und Letzte Hilfe

Erste Hilfe und letzte Hilfe gemeinsam ist eine humane Haltung und die Bereitschaft anderen Menschen in Not beizustehen. Beides kann aktiv geschehen wie zum Beispiel durch das Verbinden von Wunden und die Herz-Lungen-Wiederbelebung in der Ersten Hilfe. Aber auch letzte Hilfe kann aktiv sein durch die Mundpflege, das Haltgeben bei Unruhe/Verwirrtheit, aber auch Dasein/Dableiben angesichts schwieriger Situationen bei Sterbenden. Eine hinwendende Haltung und bürgerschaftliches Engagement bilden das gemeinsame Fundament von Erster und Letzter Hilfe.

Erste Hilfe: Maßnahmen zur Hilfe bei akuter Verletzung und Erkrankung mit dem primären Ziel, das Überleben der Betroffenen zu sichern.

Letzte Hilfe: Maßnahmen zur Hilfe bei lebensbedrohlichen Erkrankungen mit dem primären Ziel, der Linderung von Leiden und Erhaltung von Lebensqualität.

Die Kette der Palliativversorgung

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Entstehung 

Die Idee eines Letzte Hilfe Kurses wurde von Georg Bollig erstmals 2008 im Rahmen seiner Master Thesis zum Master of Advanced Studies (MAS) in Palliative Care beschrieben. Die Arbeit ist seit 2010 im LIT-Verlag als Buch erhältlich: Palliative Care für alte und demente Menschen lernen und lehren

Nach der ersten Beschreibung wurden die Idee und die Kurse auf zahlreichen Veranstaltungen und Kongressen präsentiert. Die ersten Letzte Hilfe Kurse gab es 2014 in Norwegen und 2015 in Deutschland und Dänemark. Weitere Informationen zur Geschichte der Kurse finden sich in einem Übersichtsartikel von Bollig und Heller (2016): The last aid course – A Simple and Effective Concept to Teach the Public about Palliative Care and to Enhance the Public Discussion about Death and Dying.

Die letzte Hilfe Kurse wurden mit dem Anerkennungs- und Förderpreis für ambulante Palliativversorgung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin bereits 2015 ausgezeichnet, und wurden als Teilnehmer des bundesweiten Wettbewerbs Startsocial von der Bundeskanzlerin 2015 geehrt.

Inzwischen gibt es spezielle Kursformate für Kinder und Jugendliche von 8 – 16 Jahren, speziell für professionell im Gesundheitswesen tätige als „Palliativ Care Einführungstag“, ein Kursformat in leichter Sprache und in der Entwicklung befindet sich das Projekt: Diversität.

Der Letzte Hilfe Kurs

Im Kurs sprechen wir über die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens, natürlich werden auch Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht kurz angefügt. Wir thematisieren mögliche Leiden als Teil des Sterbeprozesses und wie wir   lindern können. Zudem gehen wir darauf ein, wie man mit den schwereren, aber auch den leichteren Stunden umgeht. Wir überlegen abschließend gemeinsam, wie man Abschied nehmen kann und besprechen unsere Möglichkeiten und Grenzen.

Wie auch bei der Ersten Hilfe soll die Letzte Hilfe Wissen zur Hilfe in schwierigen Situationen vermitteln. Wir machen Mut für mehr Mitmenschlichkeit am Lebensende.

Kursinhalte

Erfahrene Hospiz- und PalliativmitarbeiterInnen bieten Letzte Hilfe Kurse vor Ort an. Die Kurse können kompakt an einem Nachmittag oder Abend absolviert werden. Die Teilnehmer*innen lernen Letzte Hilfe, also die Begleitung Schwerkranker und Sterbender am Lebensende.

Die vier Unterrichtsstunden stehen jeweils für eines der vier Module:

  1. Sterben ist ein Teil des Lebens
  2. Vorsorgen und Entscheiden
  3. Leiden lindern
  4. Abschied nehmen

Wir vermitteln in den verschiedenen Modulen Grundwissen und einfach-begleitende, praktische Maßnahmen, um sie zu befähigen, sich Sterbenden zuzuwenden und so an der allgemeinen Palliativversorgung teilzuhaben.

Eine Idee verbreitet sich

Mehr als 60.000 Menschen haben bereits an Letzte Hilfe Kursen teilgenommen. Mehr als 4.500 Kursleiter*innen sind ausgebildet worden. Mittlerweile gibt es Letzte Hilfe Kurse in 21 Ländern weltweit: z.B. Norwegen, Dänemark, Schweiz, Litauen, Österreich, Australien, Brasilien, Slovenien, Schottland und viele mehr.

Die Kurse sind anerkannt durch den deutschen Hospiz- und Palliativverband e.V., die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und sind eine Initiative zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland.

Das Würdezentrum gUG ist Kooperationspartner und als Geschäftsstelle in Deutschland für die Ausbildung neuer Kursleiter*innen und die Durchführung aller Kursformate mitverantwortlich.

Christine Krause
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