Pflege lernen im Kindergarten? Ergebnisse der PäLe-Studie und die Zukunft und Potentiale der Pflege von Kindern und Jugendlichen
Workshop | Raum: SR107
Referent:innen: Robert Wietzke & Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Der Workshop versteht sich als zweiter Teil zum letzen Workshop in Frankfurt 2023. Im Zentrum der Veranstaltung soll die Frage stehen, welche Potentiale für die Pflege von Kindern und Jugendlichen an Praxislernorten der Sozialwirtschaft (Kindertagesstätten, Krippen, Rehabilitationseinrichtungen, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen etc.) abbildbar sind und wie dies letztlich zu einer Erweiterung beruflicher Perspektiven für Pflegende führen kann.
Donnerstag, 26.09. | 14.00 - 15.30 Uhr | Workshop 1: Pflege lehren |
Pflege lernen im Kindergarten? Ergebnisse der PäLe-Studie und die Zukunft und Potentiale der Pflege von Kindern und Jugendlichen
Referent:innen: Robert Wietzke & Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Email: robert.wietzke@pflegepaedagogik.uni-kiel.de
„Es erweitert den Horizont, dass Pflegende in vielen Bereichen arbeiten und sich dort auch verorten können. Da sehe ich ganz großes Potenzial.“ (PB1 Z. 20-22, S. 4)
Einleitung
Das Projekt PäLe hat in Frankfurt auf den Lernwelten erste Ergebnisse in einem gut besuchten und spannenden Workshop vorgestellt und sich von den Teilnehmenden mit dem Hinweis verabschiedet, dass im kommenden Jahr 2024 alle Ergebnisse vollständig nach Innsbruck mitgebracht werden. Man hat ein großes Interesse an dieser pädiatrischen Pflegebildung im Raum gespürt und wir möchten dieses Versprechen an die Lernweltenbesuchenden 2023 gerne – sofern es gestattet wird – in 2024 einlösen. In diesem Workshop sollen die Potentiale der Pflege von Kindern und Jugendlichen fokussiert werden und ein Blick auf die mögliche Erweiterung beruflicher Perspektiven für Pflegende geworfen werden.
Beschreibung des Projekts
Das Projekt „PäLe“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel untersuchte pädiatrische Praxislernorte in der Sozialwirtschaft (Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Förderschulen, Kinderärzt*innenpraxen, Kindergärten, Rehaeinrichtungen und Einrichtungen der stationären Jugendhilfe). Hierzu wurden für alle sechs Lernorte halb-standardisierte Interviews mit Lernenden, Praxisanleitenden, Einrichtungsleitungen und den praxisbegleitenden Pflegelehrenden (n= 27) durchgeführt und über MAXQDA nach Kuckartz/Rädiker (2022) ausgewertet. Neben der Frage, welche Kompetenzen Lernende an diesen besonderen Lernorten der Sozialwirtschaft erwerben können, stehen die Gestaltung von Praxisanleitung und Praxisbegleitung sowie die Herausforderungen der Akteur*innen im Vordergrund. Zusätzlich wurden im bundeslandesweiten PäLe-Survey (n= 285) mithilfe eines Online-Fragebogens Einrichtungsleitungen sozialwirtschaftlicher Einrichtungen befragt, welche Maßnahmen die Bereitschaft der Einrichtungen steigern, Teil der neuen Pflegeausbildung zu werden. Die Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Arbeitsphasen mündeten in die PäLe-Handlungsempfehlungen für Pflegeschulen, Betriebe und Praxiseinrichtungen.
Workshopablauf
Der geplante Workshop für die Lernwelten arbeitet zweiphasig: er stellt die zentralen Ergebnisse der PäLe-Studie zunächst vor und wird in der zweiten Phase einen konstruktiven Austausch für die konzeptionelle Einbindung neuer Lernorte zur Pflege von Kindern und Jugendlichen ermöglichen. In Form einer Vernissage werden zentrale Ergebnisse der Studie visualisiert. Der anschließende Austausch in Kleingruppen soll einerseits dazu anregen, den Stand der Einbindung neuer Lernorte zur Pflege von Kindern und Jugendlichen in der eigenen Institution zu erheben und gleichsam dazu auffordern, die nächsten sinnvollen Schritte zu benennen.
Ziel des Workshops
Im Besonderen werden folgende Inhalte fokussiert:
• Lernchancen und Lernhemmnisse für Pflegelernende an sozialwirtschaftlichen Lernorten
• Möglichkeiten der Lernortkooperation mit Einsatzbereichen, die bisher nicht mit der Pflegeausbildung assoziiert sind
• Erstellung von passenden und lernförderlichen Lern- und Arbeitsaufgaben für die Einsätze zur Pflege von Kindern und Jugendlichen
• Möglichkeiten der eigenständigen Ermittlung von Lerngegenständen an Praxislernorten
Literatur
- Kuckartz, U.; Rädiker, S. (2022). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung.
- Wietzke, R.; Von Gahlen-Hoops, W. (2024). Projektbericht PäLe. Band III Reihe Pflege – Bildung – Wissen Transcript-Verlag: Bielefeld. (In Veröffentlichung)