Sprachsensible Pflegebildung (SCENE)
Sprachsensible Pflegebildung (SCENE)

Sprachsensible Pflegebildung (SCENE)

Workshop | Raum: SR114

Referent:innen: Florian Schimböck, Sonja Domes, Alexa Wiese, Prof. Dr. Inger Petersen & Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Das seit 01.02.2023 arbeitende Forschungsprojekt „Sprachsensible Pflegebildung (SCENE)“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen Pflegedidaktik und Sprachdidaktik. Ziel ist es, die Sprachvoraussetzungen für unterschiedliche Qualifikationsniveaus in der Pflege empirisch zu erheben und systematisch zu analysieren, um Niveauempfehlungen für den Ausbildungseinstieg zu formulieren, Assessmentverfahren zu entwickeln sowie modulare Curricula und Unterrichtsmaterialien zu erstellen.



Donnerstag, 26.09. | 11.15 - 12.45 Uhr | Workshop 3: Sprachsensible Ausbildung |


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Sprachsensible Pflegebildung (SCENE) – Empirische Erhebung von Sprachanforderungen in der Pflegebildung, Erstellung von Assessments sowie Entwicklung von modularen Curricula

Referent:innen: Florian Schimböck, Sonja Domes, Alexa Wiese, Prof. Dr. Inger Petersen & Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Email: florian.schimboeck@pflegepaedagogik.uni-kiel.de


Einleitung

Durch das zum 01.01.2020 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz (PfBG) befinden sich die berufliche wie hochschulische Pflegeausbildung derzeit in einem Veränderungsprozess. Die neuen und bestehenden Pflegeausbildungen ermöglichen verschiedene Abschlüsse und liegen insgesamt auf verschiedenen Niveaustufen zur Übernahme von Aufgaben der Pflegehilfe bis zur Arbeit an komplexen und hochkomplexen Pflegesituationen. Aufgrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels, aber auch der Globalisierung insgesamt, steigt die Zahl jener Menschen (L2-Lernende), die eine Ausbildung oder ein Studium in der Pflege absolvieren und für die Deutsch eine Zweit- (DaZ) bzw. Fremdsprache (DaF) ist, stark an (Kamps 2019). Daher strebt die derzeitige Politik in allen Qualifikationsstufen der Pflege eine Anwerbung und Zuwanderung an (BMFSJ 2019). Diese Entwicklungen sorgen aktuell für eine hohe Heterogenität in allen Ausbildungspfaden der Pflege und stellen Lernende, Pflegelehrende, Praxisanleitende und weitere Akteure vor multiple Herausforderungen.

Beschreibung des Projekts

Der Pflegeberuf ist zum einen geprägt von mündlicher Kommunikation, Interaktion und Beziehungshandeln mit Pflegebedürftigen, deren Angehörigen, Kolleg*innen sowie anderen Professionen der Gesundheitsversorgung (Darmann-Finck 2000). Zum anderen werden viele Informationen in schriftlicher Form durch Formulare und Berichte dokumentiert. Die dafür notwendigen Sprachkenntnisse gehen dabei über die für L2-Lernende bereits nicht einfache Alltagssprache hinaus und betreffen wichtige Aspekte der Bildungs -, Pflegefach- und Wissenschaftssprache. Entsprechend setzt der Pflegeberuf ein profundes Sprachvermögen in der deutschen Sprache voraus, welches bei den Lernenden je nach Erwerbsdauer und Sprachlernmöglichkeiten variiert. Das seit 01.02.2023 arbeitende Forschungsprojekt „Sprachsensible Pflegebildung (SCENE)“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen Pflegedidaktik und Sprachdidaktik. Ziel ist es, die Sprachvoraussetzungen für unterschiedliche Qualifikationsniveaus in der Pflege empirisch zu erheben und systematisch zu analysieren, um Niveauempfehlungen für den Ausbildungseinstieg zu formulieren, Assessmentverfahren zu entwickeln sowie modulare Curricula und Unterrichtsmaterialien zu erstellen.

Workshopablauf

Der geplante Workshop besteht aus drei Phasen, der Informations-, Diskussions- und Transferphase. In der Informationsphase erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über das Projekt SCENE sowie einen detaillierten Einblick in die zusammengeführten Ergebnisse eines Scoping Reviews, problemzentrierten Interviews sowie ethnografischen Beobachtungen durch die Präsentation von Joint Displays. In der anschließenden Diskussionsphase haben die Teilnehmenden im Rahmen eines World- Cafés die Möglichkeit, die vorgestellten empirischen Erkenntnisse mit ihren eigenen Erfahrungen abzugleichen und sich untereinander austauschen. In der Transferphase arbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen und erarbeiten konkrete Hinweise und Wünsche in Bezug auf die eigenen Bildungseinrichtungen, primär zu Ideen für modulare Curricula und Unterrichtsmaterialien. Die Ausarbeitungen werden dabei anonymisiert dokumentiert, um sie im weiteren Projektverlauf
berücksichtigen zu können. Der Workshop wird mit Hilfe eines Audience-Response-Systems (z.B. PINGO, Particify) evaluiert.

Ziele des Workshops

Der Workshop hat zum Ziel, die eigenen Erfahrungen im Zusammenhang mit Sprachanforderungen, Sprachbedarfen sowie den Potenzialen und Herausforderungen der Arbeit mit L2-Lernenden in der Pflegebildung zu reflektieren und Hinweise, Bedarfe und Wünsche für modulare Curricula und Unterrichtsmaterialien zu erarbeiten, welche im weiteren Verlauf des Projekts SCENE berücksichtig werden können. Daher richtet sich der Workshop an alle Pflegelehrenden, Praxisanleitenden und Leitungspersonen aller Qualifikationsniveaus der Pflege.

Literatur

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (2019): Ausbildungsoffensive Pflege (2019–2023). Vereinbarungstext Ergebnis der Konzertierten Aktion Pflege/AG1. URL: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/135564/63509cfe1ba9a83a10e1cc456320c001/ausbildungsoff ensive-pflege-2019-2023-data.pdf (Stand: 22.03.2024)
  • Darmann-Finck, I. (2000): Kommunikative Kompetenz in der Pflege - ein pflegedidaktisches Konzept auf der Basis einer qualitativen Analyse der pflegerischen Kommunikation. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Kamps, E.; Ackermann, D.; Timmreck, C. (2019): Pflegestudie 2018. Wege aus dem Fachkräftemangel in der stationären Altenpflege, Krefeld.
Florian Schimböck, Sonja Domes, Alexa Wiese, Prof. Dr. Inger Petersen & Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops
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