Einfluss von Emotionen bei Videoaufnahmen im Kommunikationstraining (KT)

Meta-Reflexivität in der Transformationsgesellschaft: Zu der Idee einer Gemeinwesen-Bindung von Gesundheit und Pflege

Referent:innen: Ruth Hodler, Dr. Claudia Schlegel, Geneviève Blanc, Berner Bildungszentrum Pflege
Email: ruth.hodler@bzpflege.ch

Beschreibung der Untersuchung

In der Ausbildung zur Pflegefachperson HF, am Berner Bildungszentrum Pflege, werden Kommunikationstrainings (KT) mit Simulationspersonen (SP) durchgeführt. Meist werden die Interaktionen zwischen Studierenden und SP, zur Reflektion für die Studierenden, auf Video aufgenommen. Es wird jedoch beobachtet, dass Videoaufnahmen bei den Studierenden mit ablehnenden Emotionen verbunden sind. In unserer Untersuchung wurde daher folgende Frage gestellt: Welchen Einfluss haben Videoaufnahmen auf die Emotionen der Pflegestudierenden, vor und nach den Kommunikationstrainings?

In unserer Untersuchung wurde daher folgende Frage gestellt: Welchen Einfluss haben Videoaufnahmen auf die Emotionen der Pflegestudierenden, vor und nach den Kommunikationstrainings?
18 Pflegestudierende im 3. Semester nahmen an der Untersuchung teil. Während 6 verschiedenen Kommunikationstrainings mit Videoanalyse, welche sich über ein Semester verteilten, schätzten die Studierenden ihre emotionale Wahrnehmung vor- und nach dem KT, nach deren Einzelvideoanalyse, ein. Dazu wurde das The Self Assessment Manikin (SAM), (Bradley & Lang 1994) verwendet, welches sich an der Drei Faktoren Theorie der Emotionen orientiert: Angenehm/unangenehm (Valenz), Aufgeregt/Ruhig und Unkontrolliert/Kontrolliert Die Studierenden hatten auch die Möglichkeit im Freitext ihre Emotionen zu beschreiben. Im folgenden Workshop haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Videoaufzeichnungen zu betrachten, um die dadurch ausgelösten Emotionen zu erleben.

Workshopkonzept (max. 16 Personen):

Emotionales Verstehen durch eigene Filmerfahrungen

Im Rahmen dieses Workshops sollen die Teilnehmer*innen durch das Erleben eigener Emotionen beim Filmen von Fallsituationen ein tieferes Verständnis für die Gefühlswelt der Studierenden beim Filmen entwickeln. Dies ermöglicht eine gezieltere und unterstützende Herangehensweise.
Der Workshop richtet sich an Personen, die mit Videoaufnahmen im Unterricht arbeiten oder dieses Lernmittel nutzen möchten.

Workshopablauf Einführung:

• Einfluss von Emotionen bei Videoaufnahmen Workshop (1x30 Minuten):

• Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, in Kleingruppen (jeweils 4 Teilnehmer*innen) eine Fallsituation zu simulieren. Ein Gruppenmitglied wird das Rollenspiel mit Tablets aufzeichnen. (Hinweis: Die Videoaufzeichnung wird nach Abschluss des Workshops gelöscht.)

• Die beteiligten Teilnehmer*innen bewerten ihre emotionalen Zustände vor und nach der aufgezeichneten Interaktion anhand des SAM.

• In den Kleingruppen werden die Emotionen der Beteiligten reflektiert, besprochen und erste Erkenntnisse diskutiert.

Plenum:

• Gemeinsamer Austausch von Erkenntnissen und Besprechung von Methoden, die im Unterricht emotionaler Aspekte bei Videoaufnahmen von Studierenden unterstützen und berücksichtigen.

• Präsentation der Resultate der Untersuchung mit den Studierenden. Überschneiden sich die Wahrnehmungen? Wenn «ja» warum, wenn «nein» warum nicht (Diskussion).

Ziel des Workshops

• Sensibilisierung der Teilnehmer*innen für den Umgang mit Emotionen bei Videoaufnahmen.

• Wichtige Erkenntnisse aus den gemachten Erfahrungen des Workshops können in die Praxis übertragen werden.

Literatur

Bradley, M. M. & Lang, P. (1994). Measuring emotion: The self-assessment manikin and the semantic differential. Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, 25(1), 49– 59. https://doi.org/10.1016/0005-7916(94)90063-9

Chan, K. H.C., He, C., Ng, R. C. K., & Leung, J. S. C. (2018). Student teachers’ emotions when watching their own videos and those of their peers. Journal of Professional Capital and Community, 3(3), 192–211. https://doi.org/10.1108/jpcc-12-2017-0031email: ruth.hodler@bzpflege.ch